360-Grad-Kameras – Eine Einführung

360-Grad-Kameras

Was sind 360-Grad-Kameras?

360-Grad-Kameras werden auch als omnidirektionale Kameras, Rundumkameras oder Virtual Reality Kameras bezeichnet. Mit solchen Kameras ist es möglich, die gesamte Umgebung in einem 360° Winkel aufzunehmen, als Foto und auch Video. Man erhält einen kompletten Rundumblick. Hierbei werden die Bilder oft mit mehreren Objektiven aufgenommen und müssen erst zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden, dies wird als „Stitching“ bezeichnet (vgl. Kegel 2016). Bei 360° Aufnahmen kann der Betrachter selber seinen gewünschten Blickwinkel wählen und fühlt sich, als wäre er mitten im Geschehen, wie zum Beispiel hier bei der Männer-Abfahrt an der Ski-WM 2017 in St. Moritz:

 


(Schweizer Radio und Fernsehen 2017)

 

Für wen eignen sich 360-Grad-Kameras?

Vor einiger Zeit waren 360-Grad-Kameras noch sehr unhandlich, schwer und vor allem teuer. Dadurch waren sie nahezu nur bei Profis im Einsatz. Durch den Virtual Reality Hype und das Aufkommen von den ersten massenmarkttauglichen und erschwinglichen VR-Brillen sprangen immer mehr Hersteller auf und entwickelten eigenständige Consumer-Modelle. Mittlerweile sind diese nicht größer als eine Handfläche und für ein paar Hundert Euro zu haben. Fotos und Videos können auf dem Smartphone, Tablet oder PC betrachtet werden. Das beste Ergebnis erreicht man mit den VR-Brillen, da man hier ein noch intensiveres Erlebnis hat und in das Geschehen eintauchen kann (vgl. Postinett 2017).

 

Wie kann man die Kameras effektiv im Online-Marketing einsetzen?

Gerade im Hinblick auf das Online Marketing bieten sich hier spannende Wege, interessanten Content zu schaffen und dem User ein Erlebnis zu bieten. Verwendbar sind 360° Aufnahmen beispielsweise bei Facebook, YouTube, auf der eigenen Website, aber natürlich auch als komplette Virtual Reality Anwendung. Im Dezember 2016 gab Facebook bekannt, dass auch 360-Grad-Live-Videos möglich sind – dieses Feature soll 2017 für alle Profile und Seiten verfügbar sein. YouTube führte dies bereits im April 2016 ein – mittlerweile sind hier schon 4K 360-Grad-Live-Videos möglich. Auch Twitter zog nach und baute 360-Grad-Live-Videos bei Periscope ein, bisher ist dies aber nur für ausgewählte User möglich.

 

Welche Modelle gibt es?

Inzwischen gibt es eine Vielzahl an 360-Grad-Kamera-Modellen und es fällt immer schwerer den Überblick zu behalten. Um nur einige der aktuellen Modelle zu nennen: Samsung Gear 360, Ricoh Theta S, Human Eyes Vuze, 360Fly 4K, Kodak Pixpro Orbit360 4K VR, Nikon KeyMission 360, LG 360 Cam usw. Dabei wird zwischen den Modellen noch unterschieden nach Hobbykameras, Actionkameras, Smartphone-Adapter, 360 Grad Kamera Rigs und professionellen Systemen.

 

Worauf soll man beim Kauf einer Kamera achten?

Zu allererst sollte man immer die Einsatzzwecke und -orte der Kamera definieren, gerade auch ob mehr Wert auf Fotos, Videos oder beides gelegt werden soll. Für den Hobby-Bereich gibt es bereits viele Modelle, man sollte aber auch die Smartphone-Adapter nicht außer Acht lassen. Hier verwandelt sich das Handy durch einfaches Anstecken des Adapters in eine 360-Grad-Kamera und das für einen überschaubaren Preis. Modelle gibt es bereits für iOS und Android: Insta360 Nano, Insta360 Air und Giroptic iO.

Danach vergleicht man die üblichen Kamera-Kriterien: Bildqualität/Auflösung, Bildwinkel, Ausstattung, Bedienung und Software. Gerade bei dem Bildwinkel und der Auflösung lohnt sich ein genauer Blick, denn es gibt auch Modelle, die kein komplettes Rundumbild erfassen können. In diesem Fall müssten also zwei Geräte angeschafft werden. Bei der Auflösung gibt es ebenfalls gewaltige Unterschiede – die angegebene Auflösung bezieht sich immer auf das Kugelpanorama, welches die Kamera erfasst und nicht auf das Bild, welches man später auf der VR Brille oder am PC sieht. Hier handelt es sich nämlich nur um einen Ausschnitt des Kugelpanoramas. Somit bekommt man bei einer Full HD 360-Grad-Kamera am Ende nicht einen Full HD Ausschnitt zu sehen. Hier empfiehlt es sich gleich nach 4K oder 8K Modellen zu suchen (vgl. Wortberg 2016).

Deutlich wird dieser Unterschied, wenn man 4K und Full HD nebeneinander vergleicht, wie bei der Samsung Gear 360 (4K) und der Ricoh Theta S (Full HD):

 


(MobileCameraApps 2016)

 

Weitere Auswahl-Kriterien bei den Kameras wären noch Framerate, Blende, Mikrofon, WLAN, Bluetooth, NFC, interner Speicher, erweiterbarer externer Speicher, Akkulaufzeit und zu guter Letzt natürlich der Preis. Beim Kauf einer Kamera lohnt sich ein genauer Blick, da es bei den zahlreichen Modellen große Unterschiede gibt und sich der Markt ständig weiterentwickelt.

 

Fazit

360-Grad-Aufnahmen sind definitiv eine spannende Sache – gerade auch für Unternehmen. Ersetzen werden sie klassische Fotos und Videos aber nicht. Man sollte sich überlegen, wann und wie man 360-Grad-Aufnahmen einsetzt – denn für alle Situationen sind diese nicht geeignet. Bei der Produktion von Videos muss man im Vorfeld viel detaillierter planen, da man die Perspektive des Betrachters nicht mehr bestimmen kann und die Kamera alles aufnimmt. Dazu soll der Spannungsbogen gehalten und der Betrachter zum Umsehen animiert werden. Eingeplant werden muss auch der Kameramann, denn dieser kann sich nicht mehr hinter der Kamera „verstecken“.

 
In unserem nächsten Beitrag dreht sich alles um das Thema Augmented Reality Marketing: Best Practice.

 

Quellen

Kegel, Michael (2016): „VR Kamera – was ist das denn?“ URL: https://360-grad-kamera.club [Stand: 26.02.2017]

Möllenhof, Stefan (2017): „360-Grad-Kameras im Vergleich: LG, Ricoh, Kodak & 360fly“ URL: http://www.techstage.de/ratgeber/360-Grad-Kameras-im-Vergleich-LG-Ricoh-Kodak-360fly-3579744.html [Stand: 26.02.2017]

Postinett, Axel (2017): „360-GRAD-KAMERAS – Filmen mit Rumdumsicht wird massentauglich“ URL: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/360-grad-kameras-filmen-mit-rumdumsicht-wird-massentauglich/19223582.html [Stand: 26.02.2017]

Westphal, Chris (2015): „360-Grad-Kamera und 360-Grad-Aufnahmen“ URL: http://www.tecky.de/1413/360-grad-kamera-und-360-grad-aufnahmen [Stand: 27.02.2017]

Wortberg, Paul (2016): „7 Dinge, die Sie über 360 Grad Kameras wissen müssen!“ URL: http://www.360grad-kamera-check.de/7-dinge-die-sie-ueber-360-grad-kameras-wissen-muessen/ [Stand: 26.02.2017]

 

Videquellen

MobileCameraApps (2016): „Samsung Gear 360 and Ricoh Theta S video and photo quality comparison“ URL: https://youtu.be/UsLGu0s4y5U [Stand: 26.02.2017]

Schweizer Radio und Fernsehen (2017): „Die WM-Abfahrt in 360 Grad“ URL: https://youtu.be/Yf9NgFvDGys [Stand: 26.02.2017]

 
 
 
Titelfoto Quelle: pixabay.com / Photo: Stux

 
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